Vorstellung SWBC
Pressemitteilung vom 24.02.2006Nach ca. 2 jähriger, intensiver Vorbereitung unter Mithilfe des Westdeutschen Brustcentrums (WBC) in Düsseldorf und Partnern aus der Industrie mit Diskussionsrunden, Seminaren und Hospitationen erfolgte Ende 2003 der vertragliche Zusammenschluss der ersten 6 akademischen Lehrkrankenhäuser bzw. Kreiskrankenhäuser in der Region Rhein-Neckar (KH Bruchsal, KH Salem Heidelberg, KH Schwetzingen, KH Sinsheim, KH St. Josef Heidelberg, KH Weinheim) und der Universitätsfrauenklinik Heidelberg zum SWBC Heidelberg.
Bis Januar 2006 sind weitere 6 Akutkrankenhäuser (KH Buchen, KH Erlenbach, KH Mosbach, Städtisches Klinikum Baden-Baden (3Kliniken) und 1 Rehaklinik (Sigel-Klinik Bad Schönborn) hinzugekommen. Voraussetzung für die Aufnahme war und ist die an den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) orientierte Behandlung von Patientinnen mit Mammakarzinom, die strukturierte und monitorierte Datenerfassung im Onkologischen Dokumentationssystem (ODS) easy der Firma Asthenis und die Teilnahme an der unabhängigen Qualitätskontrolle durch externes Benchmarking, welches alle 6 Monate durch das WBC Düsseldorf erfolgt.
Führendes Ziel des SWBC Heidelberg ist die Optimierung von Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Patientinnen mit Mammakarzinom. Dies wird erreicht durch zeitnahe Aktualisierung verbindlicher Arbeitsanweisungen (sog. SOP´s, standard operating procedures), durch wöchentliche Tumorboards, regelmäßige Fortbildungen, Hospitationen und Seminare, sowie das unabhängige Benchmarking der in einem einheitlichen System erfassten und monitorierten Daten. Das SWBC Heidelberg unterstützt seine Mitglieder bei allen Bestrebungen der Qualitätssteigerung, insbesondere den Zertifizierungen zum Brustzentrum nach ISO 9001 durch DKG, Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) und TÜV. Dieser Maßnahmenkatalog führt in der Summe zu Wettbewerbsvorteilen, die sich in einer verstärkten Zuweisung von Patientinnen sowohl mit primären, als auch metastasiertem Mammakarzinom widerspiegeln. Durch die steigenden Patientenzahlen erfolgt eine weitere Effizienz- und Qualitätssteigerung. Im Jahr 2006 werden erstmals über 1000 Patientinnen mit primärem Mammakarzinom innerhalb des SWBS Heidelberg behandelt werden. Diese hohen Patientenzahlen erlauben zudem über garantierte Rekrutierungsfrequenzen die Durchführung und Leitung multizentrischer Studien. Somit besteht die Möglichkeit, schon vor der Zulassung potentiell überlegene Methoden und Therapien anzubieten, die außerhalb des Netzwerkes erst zum Teil Jahre später zur Verfügung stehen. Zur Zeit leitet das SWBC Heidelberg zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg eine der weltweit innovativsten Multicenterstudien zur primär systemischen Chemotherapie beim Mammakarzinom. Diese Studie soll abschließend beweisen, dass anhand des Gen-Expressions-Profils des Primärtumors eine individuell adaptierte Chemotherapie bestimmt werden kann, die einen maximalen Benfit verspricht. Die Vorhersage (Prädiktion) eines Therapieansprechens wird Unter- Über- und Fehlbehandlungen stark reduzieren. Über große, innovative Studien können auch in erheblichen Umfang Drittmittel eingeworben werden, die knappe Personal- und Sachmittelbudgets aufstocken.